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- Mar 18, 2022
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Name: Kimberly Cat
ID: 7358
Mich hat die Frage danach, wer ich bin und ob mein Körper zu mir passt, ein Leben lang beschäftigt. Als Kind war ich sehr angepasst und habe mich so verhalten, wie meine Eltern es sich wünschten. Ich war ihr Sohn und verhielt mich so, wie es von mir als Junge erwartet wurde. Solange sexuelle Wünsche nicht aufkamen oder mir nicht bewusst waren, konnte ich diese Erwartungen ohne Schwierigkeiten erfüllen. Mit Beginn der Pubertät verändert sich etwas für mich: Ich kenne den starken Wunsch, eine Frau zu sein. Ich nahm mit großem Interesse zur Kenntnis, dass die erste Operation zur Geschlechtsumwandlung durchgeführt wurde. Zunächst war das natürlich keine konkrete Option für mich. Zunächst näherte ich mich der Transvestie und probierte als Jugendlicher, ob mein Wunsch durch das Spiel mit den Rollen gestillt werden konnte. Gelegentlich tauschte ich meine Alltagskleidung gegen Kleider. Schnell wurde mir dabei allerdings klar: Da stimmt etwas für mich nicht. Das ist nicht die Lösung meines Problems. Von meinen Eltern habe ich keine Unterstützung erfahren. Sie waren für mich keine Ansprechpartner, die mein Anliegen verstehen konnten oder wollten. Ich habe vieles mit mir selbst ausgemacht und nach Wegen selbst gesucht. Bei einer Familienfeier hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Da war ich 17 und wir hatten uns bei meiner Halbschwester getroffen. Mitten bei der Feier field mein Blick auf ein „Magazin“, auf dessen Titelseite ein Torso abgebildet war, der eine weibliche und eine männliche Seite hatte. Von einer auf die andere Sekunde hatte ich plötzlich eine innere Klarheit: „Da könnte die Reise hingehen! Ich wechsele das Geschlecht.Zuerst habe ich versucht, die Frau in mir weg zu kämpfen. Denn bei Offenlegung drohte der fünffache Tod: das soziale Aus, das familiäre Aus, das berufliche Aus, das finanzielle Aus und das partnerschaftliche Aus. Für mich war klar: Ich will nicht sterben! Um mich zu betäuben, leistete ich oft 80 Stunden in der Woche. Dabei musste ich mich nicht mehr spüren. Gleichzeitig nahm ich aber auch schon Hormon-Präparate, damit sich mein Körper in Richtung Frau erhielt. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich mich durchgerungen habe, folglich zu meinem Frau-Sein zu stehen und offen als Frau zu leben. Für mich war es ein langer Weg und im Nachhinein würde ich sagen: Ich habe viel Zeit verschwendet. So wäre ich nicht die heutige Frau, wenn ich nicht meine Erfahrungen und Erlebnisse als Mann gemacht hätte. Dies ist ein Fluch und ein Segen für mich. Ich habe lange nur phasenweise ausprobiert, Frau zu sein. Meine zweite Geburt fand im September 2021 statt. Das hat viel Geld geküstet. Aber es war auch eine Verzweiflungsstat. Für mich geht es ums Überleben. treffen hätte ich mich aufgegeben. Die Hormonbehandlung unterstützte dann meine weibliche Sozialisation. Ich kam in die zweite Pubertät, was nicht einfach war. In der Zeit habe ich viel von jüngeren Frauen gelernt. Ich habe Frauenfußball gespielt. Allerdings hat mich auch erschreckt, wie sehr sich Frauen freiwillig ausliefern. Da merkte ich, dass ich durch meine Erfahrung sehr bewusst mein Verhalten steuern kann und Freiheiten habe, weil ich verschiedene soziale Rollen kenne und in meinem Handeln nicht nur auf Frau festgelegt bin. In vielerlei Hinsicht hat sich die Bedrohung des familiären Aus leider erfüllt. Es ist nicht zu unterschätzen, wie lange Menschen brauchen, das Geschlecht einer Person in ihrem Bewusstsein der Realität anzupassen. Es braucht sicher eine lange Zeit der Verarbeitung.
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Mich hat die Frage danach, wer ich bin und ob mein Körper zu mir passt, ein Leben lang beschäftigt. Als Kind war ich sehr angepasst und habe mich so verhalten, wie meine Eltern es sich wünschten. Ich war ihr Sohn und verhielt mich so, wie es von mir als Junge erwartet wurde. Solange sexuelle Wünsche nicht aufkamen oder mir nicht bewusst waren, konnte ich diese Erwartungen ohne Schwierigkeiten erfüllen. Mit Beginn der Pubertät verändert sich etwas für mich: Ich kenne den starken Wunsch, eine Frau zu sein. Ich nahm mit großem Interesse zur Kenntnis, dass die erste Operation zur Geschlechtsumwandlung durchgeführt wurde. Zunächst war das natürlich keine konkrete Option für mich. Zunächst näherte ich mich der Transvestie und probierte als Jugendlicher, ob mein Wunsch durch das Spiel mit den Rollen gestillt werden konnte. Gelegentlich tauschte ich meine Alltagskleidung gegen Kleider. Schnell wurde mir dabei allerdings klar: Da stimmt etwas für mich nicht. Das ist nicht die Lösung meines Problems. Von meinen Eltern habe ich keine Unterstützung erfahren. Sie waren für mich keine Ansprechpartner, die mein Anliegen verstehen konnten oder wollten. Ich habe vieles mit mir selbst ausgemacht und nach Wegen selbst gesucht. Bei einer Familienfeier hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Da war ich 17 und wir hatten uns bei meiner Halbschwester getroffen. Mitten bei der Feier field mein Blick auf ein „Magazin“, auf dessen Titelseite ein Torso abgebildet war, der eine weibliche und eine männliche Seite hatte. Von einer auf die andere Sekunde hatte ich plötzlich eine innere Klarheit: „Da könnte die Reise hingehen! Ich wechsele das Geschlecht.Zuerst habe ich versucht, die Frau in mir weg zu kämpfen. Denn bei Offenlegung drohte der fünffache Tod: das soziale Aus, das familiäre Aus, das berufliche Aus, das finanzielle Aus und das partnerschaftliche Aus. Für mich war klar: Ich will nicht sterben! Um mich zu betäuben, leistete ich oft 80 Stunden in der Woche. Dabei musste ich mich nicht mehr spüren. Gleichzeitig nahm ich aber auch schon Hormon-Präparate, damit sich mein Körper in Richtung Frau erhielt. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich mich durchgerungen habe, folglich zu meinem Frau-Sein zu stehen und offen als Frau zu leben. Für mich war es ein langer Weg und im Nachhinein würde ich sagen: Ich habe viel Zeit verschwendet. So wäre ich nicht die heutige Frau, wenn ich nicht meine Erfahrungen und Erlebnisse als Mann gemacht hätte. Dies ist ein Fluch und ein Segen für mich. Ich habe lange nur phasenweise ausprobiert, Frau zu sein. Meine zweite Geburt fand im September 2021 statt. Das hat viel Geld geküstet. Aber es war auch eine Verzweiflungsstat. Für mich geht es ums Überleben. treffen hätte ich mich aufgegeben. Die Hormonbehandlung unterstützte dann meine weibliche Sozialisation. Ich kam in die zweite Pubertät, was nicht einfach war. In der Zeit habe ich viel von jüngeren Frauen gelernt. Ich habe Frauenfußball gespielt. Allerdings hat mich auch erschreckt, wie sehr sich Frauen freiwillig ausliefern. Da merkte ich, dass ich durch meine Erfahrung sehr bewusst mein Verhalten steuern kann und Freiheiten habe, weil ich verschiedene soziale Rollen kenne und in meinem Handeln nicht nur auf Frau festgelegt bin. In vielerlei Hinsicht hat sich die Bedrohung des familiären Aus leider erfüllt. Es ist nicht zu unterschätzen, wie lange Menschen brauchen, das Geschlecht einer Person in ihrem Bewusstsein der Realität anzupassen. Es braucht sicher eine lange Zeit der Verarbeitung.