Manchmal frage ich mich wirklich, was in unserer Welt schiefgelaufen ist. Wenn ich die Nachrichten einschalte oder die Zeitung aufschlage, lese ich immer öfter von Jugendlichen, die andere Menschen verletzen, ausrauben oder sogar umbringen. Jugendliche! Kinder, die kaum volljährig sind, die eigentlich noch ihr ganzes Leben vor sich hätten – und stattdessen zerstören sie das Leben anderer, ohne scheinbar mit der Wimper zu zucken.
Früher, so sagt man, war nicht alles besser – aber es war anders. Man hatte noch Respekt. Respekt vor Eltern, Lehrern, Nachbarn, vor älteren Menschen. Heute scheinen viele Jugendliche diesen Respekt völlig verloren zu haben. Es geht nur noch um Anerkennung, um „Coolness“, um Likes und Aufmerksamkeit. Werte wie Mitgefühl, Verantwortung oder Rücksichtnahme scheinen für viele keine Bedeutung mehr zu haben.
Ich frage mich, woher dieser Hass kommt. Wie kann es sein, dass ein junger Mensch, der vielleicht gerade einmal 16 oder 17 Jahre alt ist, zu solch brutalen Taten fähig ist? Ist es die Erziehung, die versagt hat? Die Gesellschaft, die zu sehr wegsieht? Oder ist es die Welt selbst, die so kalt und gleichgültig geworden ist, dass junge Menschen gar nicht mehr wissen, was richtig und falsch ist?
Überall hört man Ausreden: „Die Jugend hat es heute schwer“, „Sie haben keine Perspektive“, „Sie wachsen in einer schwierigen Zeit auf“. Das mag alles stimmen – aber nichts, absolut nichts rechtfertigt Gewalt. Niemand hat das Recht, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen oder ihn zu verletzen, nur weil man wütend ist oder sich stark fühlen will.
Und das Erschreckende ist: Es passiert immer häufiger. Schlägereien auf offener Straße, Angriffe in der U-Bahn, Messerstechereien auf Schulhöfen. Früher waren das Ausnahmen, heute liest man fast täglich davon. Ich frage mich, ob wir als Gesellschaft überhaupt noch verstehen, wie ernst das ist.
Wo sind die Grenzen geblieben? Wo ist die Menschlichkeit geblieben?
Wir brauchen dringend wieder Vorbilder – Menschen, die zeigen, dass Stärke nichts mit Gewalt zu tun hat. Eltern, die ihren Kindern beibringen, was Respekt bedeutet. Schulen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte. Und eine Gesellschaft, die sich traut, nicht einfach wegzusehen, wenn etwas schief läuft.
Denn so, wie es jetzt läuft, verlieren wir eine ganze Generation – eine Generation, die den Unterschied zwischen Macht und Verantwortung nicht mehr kennt. Und das sollte uns alle beunruhigen.
MfG
Arnold